Seminarbericht: SC Coach Certification Course 2014

Letzte Woche habe ich erfolgreich am viertägigen Coach Certification Course von SC Int’l teilgenommen. Hier gibt es einen kleinen Bericht zu dem Kurs. Eins schon mal vorweg: Es war ein verdammt gutes Seminar und hat viel Spaß gemacht!

​SC Int’l bietet das, was benötigt wird, wenn das eigene Leben durch Aggression oder Gewalt gefährdet wird… Realitätsbezogenen Selbstschutz.

SC steht kurz für Street Combatives. Die Beschreibung auf der SC-Website trifft es sehr gut:

SC

Street Combatives

Street Combatives ist ein einfach zu erlernendes, konzeptbasiertes System für den realen Selbstschutz in Hochstress-Situationen“.

Wer hinter dem Namen eine stumpfe Prügeltruppe erwartet, wird schnell enttäuscht werden. Die vier Tage waren von äußerst professionellem Training geprägt. Der Anspruch “konzeptbasiertes System” wurde voll und ganz erfüllt. Innerhalb des Systems werden die gleichen Elemente immer wieder aufgegriffen, um unterschiedliche Situationen zu bewältigen. Auf diese Weise erhält man einen schnell erlernbaren Werkzeugkoffer, der zu sehr vielen Situationen passt. Es gibt in meinen Augen wenig “absolute Wahrheiten” im Selbstschutzbereich, aber die Begründungen hinter dem System SC waren immer gut durchdacht und fundiert.

Einige Eindrücke

Das Trainingsvolumen war sehr hoch. Jeden Tag standen rund acht Stunden offizielles Programm an. Pausen gab es außer einer Mittagspause kaum. Stattdessen wurde zwischen dem körperlichen Training immer wieder Theorie eingeschoben. Um mal eine Idee von der Informationsfülle zu bekommen: Ich fasse solche Seminare immer im Nachhinein für mich zusammen. Der bisherige “Rekordhalter” war das ISR-Matrix-Seminar mit zwölf Seiten in Word. Für die Coach Cert bin ich bisher bei dreizehn Seiten, aber: Ich habe erst die Hälfte meiner Notizen abgearbeitet! [Update: Inzwischen bin ich fertig. Es sind schlanke 21 Seiten geworden.]

​Der Kurs hatte allerdings nicht nur eine Menge Inhalt. Er war auch körperlich äußerst anstrengend. SC legt viel Wert auf sofortige Anwendbarkeit. Dementsprechend wurde immer wieder mit oder ohne Schutzausstattung ausprobiert und mit Kontakt geübt. Alle Techniken wurden so frei wie möglich und gegen Widerstand ausgetestet.

Insgesamt bestanden die vier Tage eigentlich ausschließlich aus Training, Essen, Nachbereitung, Lernen, Schlafen und reichlich Muskelkater. Was will man mehr?

​Zwei Dinge fand ich besonders gut:

Coach Cert

Auch ein Thema: Umgang mit Messerangriffen

Zum einen ging es nicht nur darum, die Techniken zu beherrschen. Jeder Teilnehmer hatte von Tag eins an die Aufgabe, das Gelernte auch zu unterrichten. Jeden Tag gab es mehrere “teachbacks”, in denen wir das Gelernte gleich wieder erklären und präsentieren mussten. Dies wurde von ehrlichem Feedback sowie Unterricht über Trainingsgestaltung und Vortragstechnik begleitet. Techniken beherrschen und Techniken vermitteln sind nunmal zwei verschiedene Paar Schuhe.

Zum anderen stand tatsächlich der Selbstschutz im Vordergrund. Selbstschutz beginnt jedoch weit vor einer körperlichen Auseinandersetzung. Also wurde auch ausführlich über Gefahren- und Kontaktmanagement gesprochen. Außerdem kann jede körperliche Auseinandersetzung im Extremfall tödlich ausgehen. Entsprechend sollte das erste Ziel stets sein, Gewalt zu vermeiden. Die Jungs von SC berücksichtigen dies in ihrem Programm. Und zwar nicht nur als Lippenbekenntnis, sondern als Teil der Übungsgestaltung. Erwähnte ich oben sowas wie “professionelles Training”?

Am Ende des Seminars steht noch eine Prüfung, über die ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten möchte. Nur so viel: Die reine Teilnahme am Seminar sichert definitiv nicht das Bestehen. Durchfallen ist eine reale Möglichkeit. Ich kann jedem Interessenten nur raten, vor diesem Kurs mal ein reguläres Seminar von SC zu besuchen und sich mit den Konzepten schon etwas vertraut zu machen. Der Kalender für 2015 füllt sich langsam und es sind auch wieder eine ganze Reihe namhafter internationaler Referenten vorhanden. Vielleicht sieht man sich ja irgendwo?

Fazit​

​SC Int’l unterrichtet individuelle Lösungen für unterschiedliche Personen und deren unterschiedlichen Anforderungen.

​Diese Einstellung gefällt mir sehr gut. Unterschiedliche Leute haben nunmal unterschiedliche Bedürfnisse im Bereich des Selbstschutzes. Genau darauf zielt auch diese Seite ab. Bei den Ansichten hinter SC habe ich mich daher sofort zuhause gefühlt und ich bin stolz, ab sofort ein Teil dieser Familie zu sein.

Ein kleiner Disclaimer am Schluss: Diese Seite ist mein eigenes Projekt. Ich bin zwar Coach bei SC, aber meine Darstellungen hier entsprechen nicht automatisch denen von SC. Außerdem ist ein Coach ist bei SC kein Instructor (aber das steckt ja eigentlich auch schon in dem Namen).​

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